Die Verkehrswende als Chance für Europa: sauber, sicher und bezahlbar

„Europa ist wie ein Fahrrad – wenn es anhält, fällt es um“, sagte einst Jacques Delors als Präsident der Europäischen Kommission. Das gilt nicht nur im übertragenen Sinne. Denn Mobilität ist nicht nur Voraussetzung für das Zusammenwachsen unseres Kontinents, sondern auch eine der wichtigsten Errungenschaften der europäischen Einigung.
Doch wir dürfen dabei nicht in die Falle tappen, Verkehr als Selbstzweck zu begreifen. Die Folgen eines unkontrollierten Verkehrswachstums sind mittlerweile unübersehbar: Der Verkehrssektor macht mit einer Steigerung seiner CO2-Emissionen um 28 % gegenüber 1990 nicht nur die Klimaschutzerfolge anderer Sektoren wie etwa der Industrie (- 32 %) zunichte, sondern bedroht durch Unfälle, Luftverschmutzung und Lärm auch die
Gesundheit und Lebensqualität von uns allen. Und nicht zuletzt arbeiten im Verkehrssektor viele Menschen unter oftmals inakzeptablen Arbeitsbedingungen.
Die Zeche für all diese Missstände zahlen nicht nur die direkt Betroffenen, sondern auch die Umwelt, die Steuerzahlenden und die zukünftigen Generationen. Deshalb brauchen wir eine europäische Verkehrswende, die die Mobilität sichert und zugleich das Klima schützt.
Davon können alle profitieren: Indem die Sicherheit und Gesundheit aller geschützt wird. Indem unsere Städte lebenswerter und sicherer werden. Und indem wir die Kosten senken und gute Jobs schaffen.
Um das zu erreichen, müssen wir die Nachhaltigkeit in allen ihren Dimensionen – ökologisch, ökonomisch und sozial – zum Maßstab der europäischen Verkehrspolitik machen. Schon 1987 definierte die Brundtland-Kommission der Vereinten Nationen nachhaltige Entwicklung als „Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können.“
Auf den Verkehrssektor angewendet ergibt sich daraus der Dreiklang grüner Verkehrspolitik: Vermeiden, verlagern, verbessern. Aktuell gilt leider: „Im Verkehrssektor ist die Marktwirtschaft außer Kraft gesetzt“, wie es der ehemalige Staatssekretär im Bundeswirschaftsministerium, Johannes Ludewig (CDU), auf den Punkt brachte. Mobilität ist oftmals künstlich verbilligt – nur die umweltfreundliche ist zu teuer!
Um das zu ändern, muss der europäische Binnenmarkt wieder vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Wie eine Strategie dafür konkret aussehen kann, will diese Broschüre zeigen.
Eine spannende Lektüre wünscht
Michael Cramer