Verkehrssicherheit in der EU

24. März 2015 zur Übersicht

Vollbremsung verhindern

Die Bemühungen um mehr Sicherheit auf den Straßen in der EU sind fast zum Stillstand gekommen. Das zeigen die neuen, am heutigen Dienstag in Brüssel vorgestellten Zahlen der EU-Kommission. 2014 konnte die Zahl der Verkehrstoten nur noch um 1% gegenüber 2013 gesenkt werden. Dazu erklärt Michael Cramer, Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Europäischen Parlament:

"Die EU muss eine Vollbremsung bei den Bemühungen um mehr Sicherheit auf unseren Straßen verhindern. Die aktuellen Zahlen zeigen: Das Ziel einer Halbierung der Verkehrstoten bis 2020 ist ernsthaft in Gefahr.

70 Verkehrstote jeden Tag gestatten kein Nachlassen. Vor allem überhöhte Geschwindigkeit und Trunkenheit am Steuer müssen durch wirksame Kontrollen bekämpft werden.

Und schon 2011 hat das Europäische Parlament eine so einfache wie wirksame Lösung aufgezeigt [2]: Mit breiter Mehrheit – auch den Stimmen aller deutschen Abgeordneten – wurde empfohlen, Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in Städten einzuführen. Die Städte sollen endlich selbst entscheiden, auf welchen Straßen schneller gefahren werden kann.

So wird der Bremsweg verkürzt und Leben werden gerettet: Bei einem Unfall mit schwächeren Verkehrsteilnehmern liegt die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen bei Tempo 30 bei 10%, bei 50 km/h jedoch bei 80%."

[1] Siehe die Pressemitteilung der EU-Kommission
[2] Siehe den Beschluss des Europäischen Parlaments von 2011