Sacrow - Die Schlösserstiftung schließt die letzte Lücke im Mauerradweg durch das Potsdamer Weltkulturerbe: Seit dem 12. Mai ist das Radeln auch im Sacrower Schlosspark zwischen dem Fährtor und dem Forsttor beim Königswald gestattet, wie die Stiftung am Freitagabend mitteilte. Zum 25. Jubiläum des Mauerfalls habe man damit einen „lang gehegten Wunsch von Fahrradtouristen“ erfüllen können, so die Schlösserstiftung.
Teile der Sacrower Gartenanlagen gehörten ebenso wie einige Uferbereiche des Neuen Gartens und des Babelsberger Parks nach dem Bau der Mauer zum Grenzgebiet der DDR. Das heutige Weltkulturerbe war bis 1989 in diesem Bereich von einer 3,60 Meter hohen Mauer, asphaltierten Kolonnenstraßen, Wachtürmen und Zäunen durchzogen. An den Verlauf der Grenzanlagen will die Schlösserstiftung mit einer temporären Open-Air-Ausstellung erinnern. Vom 25. Juli bis zum 30. November sollen im Neuen Garten, im Park Babelsberg und im Schlosspark Sacrow Schautafeln aufgestellt werden. Neben Informationen über die Entstehung der Grenzanlagen, die damit verbundene Zerstörung der Kulturlandschaft und schließlich die Wiederherstellung nach 1989 werden auf den Tafeln auch Fotografien gezeigt, die den Zustand der Parklandschaft vor dem Mauerfall und nach der Restaurierung dokumentieren.
Den Verlauf der ehemaligen Grenze zu Westberlin kann man seit Jahren auch auf einem Radrundweg nachempfinden, für den sich insbesondere der EU-Parlamentarier Michael Cramer von den Grünen starkgemacht hat. Potsdams Grüne begrüßten daher am Freitag die Freigabe des Teilstücks durch den Sacrower Park für Radfahrer. „Das erfüllt uns alle mit große Freude“, sagte Grünen-Kreisverbandschef Uwe Fröhlich. Die Stiftung habe damit eine jahrelange Forderung seiner Partei erfüllt.
Das Radfahren im Potsdamer Welterbe ist seit Jahren ein Streitpunkt. Erst vor wenigen Jahren beugte sich die Stiftung dem öffentlichen Druck und gab etwa den Ökonomieweg im Park Sanssouci und den Uferweg im Babelsberger Park für Radfahrer frei. pee