Gegenwärtig gibt es in den Berliner privaten und öffentlichen Schulen ca. 390 000 Schülerinnen und Schüler. Diese Kinder und Jugendlichen sind vielfach auf Bus und Bahn angewiesen - nicht nur für den Schulweg, sondern auch für den Besuch außerschulischer Bildungseinrichtungen wie Vereinen und Freizeitstätten.
Trotz der vergangenen Preissenkungen kaufen weniger als die Hälfte der Schülerinnen und Schüler Schülermonatskarten. (Die ermäßigten Einzelfahrausweise sind selbst bei wenigen Fahrten im Monat dazu keine Alternative, denn mit 1,50 Euro ist die Fahrt für Kinder und Jugendliche in Berlin - im Gegensatz zu München mit 0,75 Euro oder Köln und Leipzig mit jeweils 0,80 Euro am teuersten in ganz Deutschland.)
Die von den Verkehrsunternehmen angekündigten drastischen Tariferhöhungen und die Aufgabe der Geschwisterkarte wird die Zahl der Monatskarten im Schülerverkehr deutlich sinken lassen und den bereits jetzt hohen Anteil an schwarzfahrenden Jugendlichen erhöhen.
Bündnis 90/ Die Grünen fordern den Senat auf, in Zusammenarbeit mit den öffentlichen Verkehrsunternehmen, dem Landesschulbeirat, dem Landeselternausschuss und der Landesschülervertretung darauf hinzuwirken, dass ein sozial verträgliches Ticket für zumindest alle Schüler und Schülerinnen der Oberschulen angeboten wird, das sich am Solidarprinzip des Semestertickets orientiert. Es kann nicht sein, dass Schüler und Schülerinnen mehr Geld für weniger Leistung im ÖPNV bezahlen müssen als Studenten und Studentinnen.
Durch ein "Schülersemesterticket" kann ein preislich attraktiver Schülerverkehr angeboten werden, ohne den Landeshaushalt oder das Betriebsergebnis der Verkehrsunternehmen zusätzlich zu belasten.
Die Schüler und Schülerinnen profitieren von deutlich kostengünstigeren Angeboten, die Verkehrsunternehmen von weniger Verwaltungs- und Vertriebsaufwand und vor allem von einer festen Bindung zu den vollzahlenden Kunden von Morgen.