Am vergangenen Freitag war es wieder einmal soweit: In Hamburg wurde der LEO-Award der DVZ an herausragende Persönlichkeiten der Logistik verliehen. Rund 350 Gäste wohnten dem Event im Curio-Haus bei, das bereits zum 12. Mal stattfand. In den Kategorien Unternehmer, Mensch, Innovation, Logistische Lebensleistung sowie Politik wurden sechs Preise vergeben.
Ruheloser Unternehmer
Zum Unternehmer des Jahres kürte die sechs-köpfige Jury Horst Bartels, Gründer und Inhaber des Tiefkühl-Logistikunternehmens Nordfrost aus Schortens bei Wilhelmshaven. Arbeitseifer und Kreativität würden Bartels auszeichnen, dazu Aufrichtigkeit und Gradlinigkeit, sagte Laudator Robert Kümmerlen von der DVZ. Besondere Beachtung fand dabei der Einsatz des Unternehmers für die Logistik am Standort des Jade-Weser-Ports in Wilhelmshaven, wo Bartels zu den Investoren der ersten Stunde gehört. Stellvertretend für den erkrankten Vater nahmen seine Kinder Britta Heine und Falk Bartels den LEO entgegen.
Innovatives Start-up
Leider ebenfalls verhindert war die Preisträgerin in der Kategorie Innovation, Clare Jones, die sich durch zwei ihrer Mitarbeiter des Start-ups What3words vertreten ließ. Das junge Unternehmen hat ein globales Adresssystem entwickelt. Mit dessen Hilfe lassen sich Standorte, die über keine Hausnummern oder ähnliche Erkennungsmerkmale verfügen, präzise und einfach orten. Dazu wird die Welt in ein Raster aus 3 m x 3 m großen Quadraten aufgeteilt und jedem dieser Quadrate eine eindeutige 3-Wörter-Adresse zugeordnet. Besonders bei weltweiten Hilfsleistungen in Katastrophengebiete kann das System, auf dem What3words basiert, sehr gezielt helfen.
Engagierter Mensch
Tief berührt von seinem LEO in der Kategorie Mensch zeigte sich Dieter Schröder. Der Unternehmer aus Hessen setzt sich seit einem schweren Fahrradunfall, den er nur mit Glück überlebte, für den Einbau von Assistenzsystemen in LKW zur Erkennung von Radfahrern und Fußgängern ein. Schröder appellierte an den aus Berlin angereisten Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Steffen Bilger, sein Ministerium solle schnellstens eine nationale Lösung für Assistenzsysteme einführen und nicht auf eine EU-einheitliche Regelung warten.
Botschafter für Europa
Eine Preisteilung gab es in der erstmals seit langer Zeit wieder eingeführten Kategorie Politik. Jung und alt gemeinsam, lautete das Motto als die Europaabgeordneten Karima Delli (Jahrgang 1979) und Michael Cramer (Jahrgang 1949) von den Grünen ihre Awards überreicht bekamen. Beide vereint der Wunsch, die Mobilität mit dem Klimaschutz zu verbinden.
Internationaler Logistiker
Die Preisverleihung endete mit dem LEO für die Lebensleistung, den diesmal Jörg Conrad erhielt. Als Alleininhaber der Bremer Spedition Lexzau, Scharbau (Leschaco) hat er das Unternehmen ab 1992 zu einem weltweit tätigen Logistiker mit 2.500 Mitarbeitern aufgebaut. Conrad nannte als wichtige Voraussetzung für erfolgreiches agieren die soziale Partnerschaft mit den Mitarbeitern.
Nach der Preisübergabe begann die Aftershow-Party, die bis in die frühen Morgenstunden dauerte.