Schlösserstiftung weist neue Radwege und Liegewiesen aus

19. März 2008 zur Übersicht

Das Radfahren im Park Sacrow, Teil des Berliner Mauerradweges, bleibt jedoch weiterhin verboten.

Die Schilder stehen. Pünktlich zum Saisonbeginn in den Parks sind auf ihnen die Routen kartiert, welche die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten für Radfahrer freigegeben hat. Während die in Sanssouci auch künftig nur auf dem Ökonomieweg zugelassen sind, dürfen sie im Neuen Garten nun auch den Uferweg am Jungfernsee und im Park Babelsberg die komplette Strecke von Klein Glienicke entlang der Havel bis hin zur Grenzstraße nutzen. "Zunächst bis Ende 2009 befristet", sagte Gartendirektor Michael Rohde gestern.
Diese Ausnahmeregelung ist das Ergebnis der Debatte um die Parkordnung im vergangenen Jahr. Vom Unsinn der "Schiebestrecken" hat sich die Stiftung damit grundsätzlich verabschiedet. Gleichwohl bleiben zwei - zwischen Lennéstraße und Ökonomieweg in Sanssouci und an der Gotischen Bibliothek im Neuen Garten - als solche deklariert. "Diese Wege sind für einen Mischverkehr zu schmal", erklärte Rohde. Im Neuen Garten werde aber mit der Stadt nach einer Lösung im Bereich des Treffpunkts Freizeit gesucht. "Wir prüfen noch die Optionen." Bis eine realisierbare gefunden sei, könnten dort die Barrieren leider nicht demontiert werden. "Eine Ausnahme. Es sind die letzten, die noch stehen."
Im Park Sacrow müssen Radler auch ohne Barrieren absteigen. Das Fahren bleibt verboten. "Die am Mauerweg gelegene Heilandskirche ist bequem über die Straße und nach kurzem Fußweg zu erreichen", wehrte Rohde einen diesbezüglichen Vorstoß des bündnisgrünen Europaabgeordneten Michael Cramer ab.
Dafür signalisierte er seine Bereitschaft, im Park Babelsberg neue Liegewiesen auszuweisen. Vorstellbar sei "das Gelände neben der Gärtnerei"und die Erweiterung des bereits als Liegewiese eingetragenen Uferbereichs über den Drive hinweg "bis zum Hangfuß unterhalb des Matrosenhauses". Ob außerdem eine Verlängerung bis zur Klein Glienicker Parkbrücke möglich ist, werde erst nach einer Begehung mit der Bürgerinitiative Babelsberger Park am 3. April entschieden. Zu verhandeln sei ferner über den Großen See, dessen Flutung zwar beabsichtigt ist, der bis dahin aber "sensibel genutzt" werden könnte.
Sensibilität hat die Bürgerinitiative bei den jüngst von der Stiftung vorgenommenen Baumfällungen am Flatow-turm vermisst und deshalb heute zu einem Ortstermin geladen. Rohde zu den Rodungen: "Die waren der Unteren Naturschutzbehörde pflichtgemäß angezeigt worden und entsprachen dem mit ihr abgestimmten Leitbild für den Park." Diesem Leitbild zufolge seien die historischen Gartenstrukturen behutsam wieder herzustellen. "Das ist nun mal unser Auftrag."
(Von Frank Kallensee)
Den Artikel in der Online-Ausgabe der Märkischen Allgemeinen Zeitung finden Sie hier.