Von Florian Grombein
„Der Radtourismus entwickelt sich ständig weiter. Gerade auf den Messen ist die Nachfrage sehr groß“, sagt Günther Schmidt, Chef der Herzogtum Lauenburg Marketing & Service GmbH (HLMS). 51 Prozent der Deutschen fahren im Urlaub Rad, berichtet er. Das biete ein großes wirtschaftliches Potenzial. „Wir sind auf Messen nahe am Gast. Radfahren ist dort ein ganz starkes Thema“, berichtet auch Carina Jahnke von der HLMS.
16 Rundtouren durch das Herzogtum bietet die HLMS Radtouristen an.
Etwa unter den Mitgliedern des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) sei der Elberadweg die Nummer Eins. Das größte Potenzial stecke in Tagestouren entlang der Seen. Die lauenburgischen Rundtouren seien angenehme 30 bis 40 Kilometer lang. Die größten Verteilerachsen zu den lauenburgischen Routen sind dabei der Elberadweg und die Alte Salzstraße. „Der Radtourismus ist im Lauenburgischen ein ganz große Thema“, sagt auch Projektleiter Ludwig Kleinhenz, der diese Sparte für die HLMS bestreut. 16 thematische Radrundwege bietet die HLMS im Lauenburgischen an, erklärt er.
QR-Codes zum Scannen führen Radler zu den interaktiven Routenbeschreibungen. Außerdem kann ein Audio-Guide per Anruf aktiviert werden, der Geschichten und Wissenswertes zu einzelnen Stationen der Radtour bietet.
Alle seien ausgeschildert und überprüft. Eine der Touren hat im vergangenen Jahr den ADAC-Tourismuspreis Schleswig-Holstein gewonnen: Die Bauernhofradtour. Das Amt Lauenburgische Seen mit seinen Orten Fredeburg, Schmilau, Althorst, Neuhorst, Sterley, Seedorf und Salem und ausgewählte an dieser Route liegende landwirtschaftliche Betriebe stehen bei dieser geführten Fahrradtour im Mittelpunkt.
Das Lauenburgische profitiert auch davon, dass europaweit oder zumindest bundesweit bekannte Radrouten an Bedeutung gewinnen. Etwa der „Iron Curtain Trail“ entlang der Grenze zu Osteuropa von der Barentssee bis an das Schwarze Meer führt durch den Kreis. Von Lauenburg bis Brunsbüttel radeln Touristen auf dem Elberadweg durch Schleswig-Holstein. Auf einer Länge von 170 Kilometern säumt die Strecke das Ufer von Deutschlands zweitlängstem Fluss. Es geht vorbei an Stränden, Inseln und Sandbänken. Natur- und Kulturliebhaber kommen auf ihre Kosten. Damit wird das Herzogtum auch zur Transitstrecke. Die 116 Kilometer lange Route Alte Salzstraße verbindet die alten Hansestädte Lüneburg und Lübeck, wo im Mittelalter auf sandigen Pfaden Salz transportiert wurde.
Schmidt: „Tageausflüge haben aktuell um elf Prozent zugenommen. Für das Radfahren im Lauenburgischen gibt es eine große Zielgruppe, die wächst.“
Große Wälder, Heckenzüge und 40 Seen prägen die dünn besiedelte Landschaft im Herzogtum Lauenburg. Gut ausgeschilderte Rad-, Reit- und Wanderwege, Landgasthöfe und Bauernhofcafés an den Seen und an der Elbe laden zu gemütlichen Touren ein. Eine Denkmaltour, eine Naturparktour, die Bauernhoftour, eine Tour zu Alleen und Herrenhäusern, zu Kirchen oder eine Grenztour werden aufgezeigt – inklusive Kartenmaterial, Längen und Höhenmetern. Die detaillierten Routen finden sich unter www.herzogtum-lauenburg.de/touren-radrundwege
Die Bauernhofradtour am 18. August mit dem Fahrrad ist kostenlos und erfolgt auf eigenen Rädern. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Anmeldung sind unter Telefon 0 45 42 / 85 68 60 erforderlich. Ein Wisentgehege, ein Milchhof oder eine Himbeerplantage werden besichtigt. Leihfahrräder gibt es in den Lauenburgischen Tourist-Informationen. In Ratzeburg vermietet der Fahrradhändler „Koech“. Mehr Infos: www.herzogtum-lauenburg.de/o-fahrradverleih, www.herzogtum-lauenburg.de/die-bauernhoftour