INHALT -
Europäische Verkehrspolitik
1) Monstertrucks: Ausstieg von Schleswig-Holstein beendet Träume von grenzüberschreitendem Gigaliner-Korridor
2) Verkehrsministerrat will Förderung von Straßenprojekten ausweiten
3) Regierungen wollen Kommission nicht über Flugverbote entscheiden lassen
Aus dem Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments
4) Diskriminierung über Preise für Bahnstrom ist nicht akzeptabel
5) Digitaler Tachograph: Verbesserungen für Fahrer und Tiertransporte
6) Tiertransporte: Verkehrsausschuss unterstützt Forderung von 1,1 Millionen Bürgern nach 8-Stunden-Grenze
7) Bahnlärm: Grüne intensivieren den Austausch mit Bürgerinitiativen
8) Aktuelles aus dem Verkehrsausschuss Aus Berlin
9) Grüne Fraktion Berlin will BER-Untersuchungsausschuss
10) Bahnverkehr nach Polen ausbauen: Diskussion zum grenzüberschreitenden Bahnverkehr
11) Berliner Mauerstreifzüge 2012
12) Der "VfL Berliner Lehrer" feiert 150-jähriges Bestehen Aktuelle Termine |
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- VORWORT -
Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Verkehrsthemen- und EU-Interessierte, diese Woche ist für die Europäischen Union besonders wichtig. Am Sonntag, dem 17. Juni 2012 findet die zweite Runde der Wahlen zum französischen Parlament statt. Präsident Francois Hollande benötigt für die Zustimmung zu seinen Gesetzesvorhaben eine Mehrheit in der Assemblée nationale. In der ersten Runde am vergangenen Sonntag, dem 10. Juni 2012, bekamen die Sozialisten, die Grünen (Europe Ecologie - Les Verts) und die Linken bereits eine Mehrheit. Demnach könnten sechzehn bis achtzehn Grüne im neuen Parlament Frankreichs vertreten sein. Da es in Frankreich nur die reine Direktwahl gibt, findet am Sonntag der zweite und entscheidende Wahlgang statt. Noch wichtiger für die EU werden jedoch die Wahlen in Griechenland am selben Tag sein. Das Ergebnis wird die Zukunft Griechenlands beeinflussen. Kann das Land seine Schuldenkrise und die schwierigen Herausforderungen meistern und in der Euro-Zone verbleiben? Die Griechinnen und Griechen werden dies entscheiden. Auch im diesen Jahr hat das Kabinett kurz vor der Ferienzeit die Möglichkeit einer PKW-Maut auf den Tisch gebracht. Bisher liegen zwar noch keine Ergebnisse vor, aber wie ich in meinem Artikel, erschienen in der Financial Times Deutschland am 04. Juni 2012, erläuterte, wäre eine Erhöhung der Mineralölsteuer besser geeignet für eine gerechte Beteiligung der Autofahrer an den Kosten des Autoverkehrs in Deutschland. Mit der Entscheidung der neuen Regierung Schleswig-Holstein von SPD, Grünen und SSW, aus dem Feldversuch mit Gigalinern in Deutschland auszusteigen, steht das Projekt vor dem Aus. EU-Verkehrskommissar Siim Kallas sollte dies als Zeichen verstehen, von seiner Neuinterpretation geltenden EU-Rechts abzulassen, um den grenzüberschreitenden Verkehr mit Gigalinern per Rechtsbruch zu gestatten. In Berlin zeigt sich immer noch das Ausmaß der Verunsicherung, das die Verschiebung der Eröffnung des neuen Berlin-Brandenburger Flughafens verursacht hat. Die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen werden Berlins Entwicklung zurückwerfen und den Haushalt der Stadt erheblich belasten. Vor allem der Schuldenabbau wird damit erschwert. Den Regierenden Bürgermeister Wowereit trifft hier die Verantwortung! Ob das neu gesetzte Datum - ohne externe Prüfer - gehalten werden kann, wird sich zeigen. Am 26. Mai startete der erste Mauerstreifzug mit den beiden Berliner Landesvorsitzenden der Grünen, Bettina Jarasch und Daniel Wesener. Beim zweiten Mauerstreifzug am Samstag, dem 9. Juni 2012, stand die Lücke des Berliner Mauerwegs durch die S-Bahntrasse in Blankenfelde-Mahlow im Mittelpunkt. Die Brandenburger Landesregierung weigert sich (noch), die Lücke zu schließen. Die Kosten für das Land sind jedoch sehr gering. Rot-Rot muss sich hier einen Ruck geben und endlich den Weg frei machen, um die Unterführung der Dresdener Bahn im Planfeststellungsverfahren zu verankern.
Zuletzt möchte ich Sie und Euch noch darüber informieren, dass Liesa Siedentopp nicht mehr in meinem Brüsseler Büro tätig ist. Ich danke ihr für die gute langjährige Zusammenarbeit und wünsche ihr viel Erfolg für die Zukunft. Neu in meinem Brüsseler Team sind Sara Hassanabadi sowie Philipp Cerny (mit einer Teilzeitstelle).
Mit europagrünen Grüßen Michael Cramer |
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- EUROPÄISCHE VERKEHRSPOLITIK - |
1) Monstertrucks: Ausstieg von Schleswig-Holstein beendet Träume von grenzüberschreitendem Gigaliner-Korridor
Die neue Landesregierung von Schleswig-Holstein will umgehend aus Versuchsfahrten mit überlangen und schweren Monstertrucks, den so genannten "Gigalinern", aussteigen. Das vereinbarten die neuen Koalitionspartner von Grünen, SPD und SSW Anfang Juni. Dadurch sinkt nicht nur die Zahl der am deutschen Feldversuch teilnehmenden Länder auf sechs, zugleich wird ein möglicher grenzüberschreitenden Korridor von Skandinavien über Deutschland bis in die Benelux-Staaten unmöglich gemacht.
Schleswig-Holstein sendet damit ein klares Signal an Deutschland und die EU: Das Bundesland wird nicht länger dulden, dass unter Missachtung der geltenden Richtlinie 96/53/EG Monstertrucks von Dänemark aus die deutsche Grenze überqueren. Somit sollte auch der EU-Verkehrskommissar Siim Kallas seine im Februar aufgedeckten Pläne, grenzüberschreitende Fahrten von Monstertrucks unter Umgehung der Gesetzgeber in Parlament und Rat zu erlauben, endgültig fallen lassen.
Mit einem Trick will Kallas bisher das bestehende Verbot grenzüberschreitender Fahrten durch eine Uminterpretation der Richtlinie ins Gegenteil verkehren. Sein Fiebertraum von einem grenzüberschreitenden Gigaliner-Korridor von Skandinavien über Norddeutschland bis in die Benelux-Staaten ist nun jedoch hinfällig! Wir Grüne fordern den Kommissar auf, die Realität und den Widerstand von Bevölkerung und Politik zur Kenntnis zu nehmen. Er muss sich auf seine Rolle als Hüter der Gesetze besinnen, anstatt sich von der LKW-Lobby zum Gesetzesbruch drängen zu lassen!
Meine Pressemitteilung vom 06.06.2012
Artikel der "taz" vom 28.04.2012 zum Scheitern des Modellversuchs in Deutschland
Antwort der Kommission vom 16.03.2010 auf meine schriftliche Frage |
2) "Connecting Europe Facility": Mehr Geld für Straßen bedeutet weniger Nachhaltigkeit
Neben dem EU-Flughafenpaket (siehe unten) setzten sich die Verkehrsminister bei ihrem Ratstreffen letzte Woche auch mit dem neu zu schaffenden Haushaltsinstrument "Connecting Europe Facility" auseinander. Ziel des Vorschlags der Europäischen Kommission ist es, die für den Ausbau der Transeuropäischen Verkehrsnetze (TEN-T) benötigten Mittel zusammenzufassen und zentral zu verwalten. Für den Zeitraum 2014-2020 sind in den Haushaltsplanungen ingesamt 31,7 Milliarden Euro für die "Connecting Europe Facility vorgesehen. Jedoch dürfte dieser Betrag während der laufenden Verhandlungen über das EU-Budget noch reduziert werden. Umso wichtiger wird es vor diesem Hintergrund sein, dass die EU ihre Investitionen auf Effizienz, Nachhaltigkeit und den europäischen Mehrwert konzentriert. Einen Schritt genau in die falsche Richtung stellt deshalb die Entscheidung der Verkehrsminister dar, Förderungsmöglichkeiten für Straßenbauprojekte auszuweiten. So sollen nicht nur die neuen Mitgliedstaaten sowie Länder ohne Eisenbahnnetz EU-Gelder für Straßenprojekte erhalten, sondern auch Staaten mit einem isolierten Eisenbahnnetz. Darüber hinaus soll überall der Bau von grenzüberschreitenden Straßenabschnitten mit bis zu 10% durch die EU gefördert werden. Dieses Einknicken vor der Straßenbaulobby ist nicht nur vor dem Hintergrund der EU-Klimaziele abzulehnen, sondern verkennt auch die von der Kommission erstellte Analyse, nach der gerade im grenzüberschreitenden Schienenverkehr große Lücken klaffen und EU-Gelder dringend benötigt werden. Im Parlament zeichnet sich gegen den Ansatz des Rates bereits Widerstand ab, den wir als Grüne tatkräftig unterstützen werden. Pressemitteilung der Europäischen Kommission vom 07. Juni 2012 Vorschlag der Kommission für CEF Meine Pressemitteilung zu den TEN-T vom 19.10.2011 |
3) Verkehrsminister wollen Kommission nicht über Flugverbote entscheiden lassen
"Bessere Flughäfen" will die Europäische Kommission laut Titel ihres Vorschlags mit dem im Dezember 2011 präsentierten Flughafenpaket schaffen. Für die Anwohner von EU-Flughäfen jedoch könnten die Pläne zu einer Verschlechterung führen. Denn geht es nach Verkehrskommissar Kallas, sollen vor Ort zum Lärmschutz beschlossene Betriebseinschränkungen zentral von Brüssel aus mit Hinweis auf negative Auswirkungen auf die Kapazität im europäischen Luftraum ausgesetzt werden können. Besser stellen würden sich allein die Airlines, deren Kostenreduzierung die Kommission zum zentralen Faktor aller Entscheidungen erheben will.
Gegen diesen bürgerfeindlichen Ansatz laufen nicht nur unzählige Bürgerinitiativen Sturm, sondern mittlerweile auch der Rat der EU-Verkehrsminister. Bei ihrem Treffen am 7. und 8. Juni in Luxemburg beschlossen sie, dass die Kommission lediglich eine Empfehlung hinsichtlich der Einhaltung einheitlicher Vorgehensweisen aussprechen kann. Diese Empfehlung müsste dann von den nationalen Behörden berücksichtigt werden. Ein zentrales Durchgriffsrecht wäre damit vom Tisch.
Auch im Europäischen Parlament formiert sich massiver Widerstand quer durch alle Fraktionen. In der nächsten Woche wird der Verkehrsausschuss bei einer allgemeinen Aussprache zum ersten mal das Flughafenpaket diskutieren. Wir Grüne werden uns dafür einsetzen, dass der Lärmschutz und nicht die Profite der Airlines wichtigster Maßstab sind. Denn bereits jetzt werden die Airlines aufgrund fehlender Kerosinsteuer sowie auf internationalen Flügen auch fehlender Mehrwertssteuer jährlich mit 50 Milliarden Euro vom EU Steuerzahler subventioniert - davon bezahlt der deutsche Steuerzahler 12 Milliarden Euro.
Meine Teilnahme an der Sendung "Zur Diskussion" am 04.04.2012 im Deutschlandfunk
Die Vorschläge der Kommission zum Flughafen-Paket
„Zweigleisig gegen Fluglärm“ Artikel in der „Allgemeinen Zeitung Mainz“ vom 31.05.2012 |
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- AUS DEM VERKEHRSAUSSCHUSS DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS -
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4) Diskriminierung über Preise für Bahnstrom ist nicht akzeptabel
Fairer Wettbewerb auf der Schiene ist unerlässlich für die Entwicklung dieses umweltfreundlichen Verkehrsträgers. Nur wenn nationale Platzhirsche nicht länger die Netze abschotten und potentielle Mitbewerber diskriminieren, kann sich ein Wettbewerb um die besten Angebote und die attraktivsten Preise im Sinne der Kunden entwickeln. Dieser Gedanke liegt der EU-Gesetzgebung für den Bahnsektor zu Grunde, die mittlerweile bereits drei Eisenbahnpakete umfasst.
Doch trotz des Diskriminierungsverbots haben dominante Unternehmen immer wieder Wege gefunden, ihre Mitwerber zu benachteiligen. In Deutschland geschieht dies vor allem über die Strompreise: So werden kleinere Konkurrenten der Deutschen Bahn nicht nur höhere Strompreise berechnet, auch die Vergütung für rückgespeiste Bremsenergie liegt deutlich unter dem für Strompreis. Diese Praxis haben wir Grüne seit langem kritisiert und uns in der vor dem Abschluss stehenden Neufassung des Ersten Eisenbahnpakets ("Recast") für einheitliche Preise stark gemacht. Dem ist die Kommission nun endlich gefolgt. Wir begrüßen auch, dass die Kommission am 13. Juni 2012 eine Kartelluntersuchung gegen die Deutsche Bahn eingeleitet hat. Jedoch hätte sie diese Entscheidung schon vor vielen Jahren treffen müssen!
Meine Pressemitteilung dazu vom 14.06.2012 |
5) Digitale Fahrtenschreiber: Potential nutzen für mehr Sicherheit, bessere Arbeitsbedingungen und humanere Tiertransporte
Seit 1970 regelt die EU den Einsatz von Fahrtenschreibern in Nutzfahrzeugen, um Verstöße gegen Lenk- und Ruhezeiten kontrollieren zu können. Dies liegt nicht nur im Interesse der LKW-Fahrer, auf die oftmals massiver Druck ausgeübt wird, um gesetzliche Vorschriften zu umgehen. Zugleich dienen Tachographen auch der Verkehrssicherheit sowie einem fairen Wettbewerb im Verkehrssektor. Angesichts einer hohen Zahl von Manipulationen hält es die Europäische Kommission für geboten, die Regeln für Tachographen zu überarbeiten und an die neuen technischen Möglichkeiten anzupassen. Wir Grüne unterstützen diese Forderung ausdrücklich. Für die nächste Woche im Verkehrsausschuss stattfindende Abstimmung zeichnet sich ab, dass wichtige grüne Änderungsanträge wie die Einrichtung einer Hotline zur Meldung von Verstößen und Betrugsfällen eine Mehrheit finden werden. Zustimmung erhielt zudem die Forderung, die Fahrtenschreiber auch zur Überprüfung der kürzlich vom Verkehrsausschuss beschlossenen Begrenzung von Tiertransporten auf 8 Stunden zu nutzen. Verhandelt wird noch über die genaue Einordnung von Standzeiten sowie den Anwendungsbereich der Verordnung.
Vorschlag der Kommission zu digitalen Fahrtenschreibern Meine Pressemitteilung zur Begrenzung von Tiertransporten auf 8 Stunden Mein Interview zu Digitalen Tachographen (Englisch) auf Europarl-TV - ab Minute 10.28 |
6) Verkehrsausschuss unterstützt Forderung von 1,1 Millionen Bürgern nach besserem Tierschutz
Bereits seit langem fordert der Verkehrsausschuss im Europäischen Parlament strengere Vorschriften für den Tierschutz auf Tiertransporten. Mit Nachdruck haben nun 1,1 Millionen Bürger aus der ganzen EU mit ihren Unterschriften diese Forderung unterstützt. Die Kommission ist aufgefordert, ihren Widerstand gegen eine Überarbeitung der geltenden Regeln für Tiertransporte aufzugeben. Die Initiative zur Begrenzung von Tiertransporten in der EU auf 8 Stunden wurde von Europa-Abgeordneten und Tierschutzverbänden in's Leben gerufen und zielt darauf ab, die sehr komplexen, dehnbaren und in der Praxis kaum durchsetzbaren Vorgaben der EU zu überarbeiten.
Extreme Enge und Hitze, fehlendes Futter und Wasser, Misshandlungen und tagelange Fahrten ohne Pausen sind bisher an der Tagesordnung und müssen ein schnelles Ende haben. Der zuständige EU Kommissar für Gesundheit und Verbraucherschutz, John Dalli, kann diesen lauten Ruf der Bürger und ihrer Vertreter nach besseren Regeln nicht mehr überhören. Er muss nun im Namen der Kommission einen Vorschlag zur Überarbeitung der Verordnung vorlegen!
Meine Pressemitteilung vom 07.06.2012
Die Website der "8-hours-Kampagne" zur Begrenzung von Tiertransporten
Angenommene Stellungnahme von Luis de Grandes Pascual (EVP, Spanien) an den Aggrarausschuss, 10.05.2012
Geltende Verordnung über den Schutz von Tieren beim Transport und den damit zusammenhängenden Vorgängen |
7) Bahnlärm: Grüne intensivieren den Austausch mit Bürgerinitiativen
Auf einer Veranstaltung in Offenburg habe ich zusammen mit Thomas Marwein, dem lärmpolitischen Sprecher der grünen Landtagsfraktion Baden-Württemberg, über den Bahnlärm im Rheintal diskutiert.
Nach jahrelangem Druck der Grünen nehmen sich nicht nur auf europäischer, sondern auch auf deutscher Ebene die Entscheidungsträger endlich des Themas Lärm an. Während im Europäischen Parlament unsere Anträge bis vor zwei Jahren noch abgelehnt wurden, bekommen sie inzwischen eine Mehrheit. Über die Veranstaltung wurde in in der Presse ausführlich berichtet. "Das Übel an der Wurzel packen", Artikel erschienen am 13.06.2012 in der Badischen Zeitung |
8) Aktuelles aus dem Verkehrsausschuss (TRAN-Newsletter)
Weitere Informationen über Themen, die im Ausschuss beraten wurden, sind im Newsletter des Ausschusssekretariats „Newsletter from the European Parliament Committee on Transport and Tourism“ (auf Englisch) zu finden. Newsletter Nummer 2012/7 vom 30. bis 31. Mai 2012 |
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- AUS DEUTSCHLAND UND BERLIN - |
9) Grüne Fraktion Berlin will BER-Untersuchungsausschuss
Die Blamage, die Eröffnung des Flughafens Berlin-Brandenburg BER verschieben zu müssen, ist nicht nur ein weiterer Image-Schaden für Berlin, die wirtschaftlichen und insbesondere haushalterischen Folgen sind zudem schwerwiegend. Die rot-schwarze Berliner Regierung wird eine Lösung für die Unternehmen und Betriebe finden müssen, die sich darauf eingerichtet hatten, am 3. Juni 2012 von und mit dem Flughafen zu agieren. Des Weiteren ist der sowieso klamme Berliner Haushalt mit dem BER ein weiteres finanzielles Risiko eingegangen.
Dies kann der Stadt noch teuer zu stehen kommen. Letztlich ist die Frage zu stellen, wie ernsthaft Vorstand und Aufsichtsrat des BER daran geglaubt haben, den nicht funktionierenden vollautomatischen durch einen halbautomatischen und teils manuellen Brandschutz zu ersetzen, wenn am Flughafen jeden Tag mehr als 10.000 Mensch ankommen und abfliegen. Es muss deshalb dringend geklärt werden, ob dies die einzige Ursache war, die Eröffnung zu verschieben. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus will die ungeklärten Fragen mit Akteneinsicht und einem Untersuchungsausschuss erörtern. Zudem muss noch geklärt werden, ob bei einem höheren finanzielle Beitrag von Seiten der Länder auch ein neuer Beihilfeantrag bei der Europäischen Kommission eingereicht werden muss.
Erklärung von Ramona Pop und Andreas Otto, beide MdA, vom 08.06.2012
Pressemitteilung von Ramona Pop und Andreas Otto, beide MdA, vom 07.06.2012
„Grüne: Luftverkehr verteuern“, Artikel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ vom 12.06.2012.
„EU muss sich um den Lärmschutz kümmern“: Mein Interview mit „Inforadio“ vom 07.06.2012
„Zweigleisig gegen Fluglärm“ Artikel in der „Allgemeinen Zeitung Mainz“ vom 31.05.2012
Tagesspiegel -Artikel „Grüne wollen BER-Untersuchungsausschuss“ vom 08.06.2012 |
10) Veranstaltung „Bahnverkehr nach Polen ausbauen“ in Berlin
Im Rahmen der Infrastruktur-Info-Tour der grünen Bundestagsfraktion fand am Montag, dem 11. Juni 2012, im Abgeordnetenhaus von Berlin die Veranstaltung „Bahnverkehr nach Polen ausbauen“ statt. An dem Abend wurde deutlich, dass die Bundesregierung bisher den Bahnverbindungen von Deutschland nach Polen keinerlei Priorität beimisst. Österreich hat seine Verbindungen von Wien in die neuen EU-Mitgliedstaaten rascher ausbauen und fertig stellen lassen. In Deutschland verkennt die Bundesregierung bisher die Potentiale, die attraktive Bahnverbindungen nach Polen haben. In Berlin ist die polnische Community die zweitgrößte, bei den EU-Bürgerinnen und EU-Bürgern sogar die Größte. Für viele Menschen im Westen Polens ist Berlin die nächste Millionenstadt.
Die größte wirtschaftliche Dynamik findet man derzeit in den neuen Mitgliedstaaten. Der Handel zwischen Deutschland und Polen hat sich seit dem EU-Beitritt unseres östlichen Nachbarn mehr als verdoppelt. Wenn wir nicht wollen, dass die Zunahme des Personen- und Güterverkehrs auf der Straße stattfindet, wird es Zeit, die Bahn zu nutzen. Für diese Bahnprojekte müssen auch EU-Mittel als Ko-Finanzierung genutzt werden. Die Bundesregierung darf sich diese Chancen nicht entgehen lassen. Am Geld jedoch liegt es nicht, denn die umweltschädlichen Transportarten Strasse und Luftverkehr werden subventioniert, während die umweltfreundliche Eisenbahn belastet wird. Es ist erschreckend, dass mehr als 20 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs täglich nur noch sieben Zugpaare zwischen Deutschland und Polen verkehren, während es 1972 noch 18 waren!
"Kein Geld für ostdeutsche Streckennetze", Artikel aus der Berliner Zeitung vom 25.02.2012
„Umweltfeindlicher Verkehr wird zu stark begünstigt“ , ein Artikel erschienen in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung am 12.06.2012.
„Zug um Zug zur Fußball-EM Abenteuer Bahnfahrt in Polen“, Artikel im Weser Kurier vom 26.05.2012
Kleine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion und Antwort der Bundesregierung vom 10. 04.2012
Veranstaltung „Bahnverkehr nach Polen ausbauen“ am 11.06.2012 in Berlin |
11) Berliner Mauerstreifzüge 2012
An den ersten beiden Berliner Mauerstreifzügen haben in diesem Jahr jeweils mehr als hundert Personen teilgenommen. Am 60. Jahrestag der "Aktion Ungeziefer", ein Ministerrats-Beschluss der DDR zu Vertreibung der "unzuverlässigen Elemente" aus dem Kreuz der DDR, startete am 26. Mai 2012 der erste Mauerstreifzug. Am vergangenen Samstag, den 09. Juni stand die letzte Lücke des Berliner Mauerwegs im Mittelpunkt. Die S-Bahntrasse zwischen Lichtenrade und Blankenfelde-Mahlow trennt hier den Mauerweg. Das Land Berlin, die Deutsche Bahn AG und die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow beabsichtigen die Unterführung zu finanzieren und zu planen.
Allein Rot-Rot in im Land Brandenburg will dies (noch) nicht umsetzen und sich beteiligen. Für das Land Brandenburg entsteht hier jedoch nur ein geringer Kostenbeitrag, weil Berlin mit Unterstützung des Bundes und der EU die Baukosten übernimmt. Die DB AG will die Unterführung in das Planfeststellungsverfahren integrieren. Nur jetzt kann die Lücke noch geschlossen werden, die nicht nur für den Mauerweg, sondern auch für den Fernradweg Berlin-Leipzig nötig ist. Die Landesregierung von Brandenburg ist aufgefordert, ihren Widerstand aufzugeben und die protokollierte Ablösesumme von 120 000 Euro zu übernehmen.
Die nächsten Mauerstreifzüge starten am 23. Juni 2012 vom S-Bahnhof Lichterfelde Süd und am 7. Juli 2012 vom Tram-Halt „Buga-Park“ in Potsdam jeweils um 14:00 Uhr. Informationen zu den Berliner Mauerstreifzügen finden Sie hier. Meine Pressemitteilung zur ersten Etappe des Mauerradwegs vom 24.05.2012
Meine Pressemitteilung zur zweiten Etappe des Mauerradwegs vom 07.06.2012
Die „Aktion Ungeziefer“ der SED, Artikel in der „Welt“ vom 26.05.2012
„Wie nahe war die Mauer wirklich?“, Artikel in der „Märkischen Allgemeinen“ am 29.05.2012 „Streit um den Mauerweg“: Bericht in „rbb aktuell“ vom 09.06.2012
Artikel im Tagesspiegel und der Potsdamer Neusten Nachrichten: „Keine Geldfrage: Brandenburg bremst Bau des Mauerwegs“ vom 04.06.2012
„Gutes vom Grünen Band“, Artikel in der „az-online“ vom 21.05.2012 in der az-online. |
12) Der "VfL Berliner Lehrer" feiert 150-jähriges Bestehen Der "Verein für Leibesübungen Berliner Lehrer" (VfL Berliner Lehrer), in dem ich viele Jahre als Fußballer aktiv war, wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Zur Festschrift bat man mich um einen Jubiläumsbeitrag, den ich mit großem Vergnügen geschrieben habe. Ich wünsche dem VfL auch für die nächsten 150 Jahre alles Gute! Mein Jubiläumsbeitrag für die Festschrift (Seite 6) |
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- AKTUELLE TERMINE - |
16.06.2012
Vortrag zum Thema "Hilfe aus Europa? – Bewertung der europarechtlichen Regelungen gegen Fluglärm" auf der Fluglärmanhörung der Grünen Bundestag-Fraktion in Berlin. Zeit: 11.40 Uhr. Ort: Paul-Löbe-Haus, Raum 4.900 (Europasaal) Deutscher Bundestag, Berlin. Weitere Informationen. |
20.06.2012
Vortrag zum Berliner Mauerweg von Michael Cramer und Deutschlandpremiere des Films Mauerweg-Stafette in Berlin. Zeit: 19.00 Uhr. Ort: Hof der Kulturbrauerei, Knaackstr. 97, 10435 Berlin. Weitere Informationen zur Mauerweg Stafette |
23.06.2012
Berliner Mauerstreifzug: dritte Etappe vom S-Bahnhof Lichterfelde Süd zum Volkspark Potsdam (TRAM-Halt "Buga-Park"). Zeit: 14.00 Uhr. Ort: S-Bahnhof Lichterfelde Süd, Berlin. Weitere Informationen. |
26.06.2012 - 29.06.2012
Velo-City Konferenz in Vancouver, Kanada. Ort der Konferenz: Sheraton Vancouver Wall Centre. Am 29.06., 13.30 Uhr: Vortrag zum Iron Curtain Trail auf der Velo-City Konferenz, Vancouver Weitere Informationen. |
07.07.2012
Berliner Mauerstreifzug: vierte Etappe vom Volkspark Potsdam (TRAM-Halt "Buga-Park") zum Bahnhof Staaken Zeit: 14.00 Uhr. Ort: Volkspark Potsdam (TRAM-Halt "Buga-Park"). Weitere Informationen. |
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Michael Cramer, MdEP
Europäisches Parlament, ASP 08 G 104 Rue Wiertz 60, B-1047 Brüssel Tel.: +32 2 28 45779 Fax: +32 2 28 49779 michael.cramer@europarl.europa.eu
www.michael-cramer.eu
Unterstützt von:
Alexander Kaas Elias alexander.kaaselias@gruene-europa.de Tel: +49 30 227 78411
Jens Müller Tel.: +32 2 28 47779 jens.mueller@europarl.europa.eu
Sara Hassanabadi Tel.: +32 2 28 37779 sara.hassanabadi@europarl.europa.eu
und Darius Gössling. |