Bei der Vorstellung des diesjährigen Jahresberichts des Umweltbundesamts forderte dessen Präsidentin Maria Krautzberger, die Privilegien für Dieselkraftstoffe abzuschaffen. Dazu erklärt Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender des Ausschusses für Verkehr und Tourismus:
"Maria Krautzberger, die Chefin des Umweltbundesamts hat Recht: die Steuervergünstigungen für die klima- und gesundheitsschädlichen Dieselkraftstoffe müssen abgeschafft werden. Auch die französische Unweltministerin Ségolène Royal teilt diese Forderung.
Die Steuervergünstigung für Diesel - sie beträgt in Deutschland 18 Eurocent pro Liter - wurde seinerzeit eingeführt mit der Begründung, dass Diesel umweltfreundlicher sei als Benzin. Heute wissen wir, dass die hohen Stickstoffwerte zu 400.000 vorzeitigen Todesfällen pro Jahr führen und die CO2-Werte allenfalls geringfügig niedriger sind als bei Benzinmotoren. Deshalb müssen Maria Krautzberger und Ségolène Royal auch von der deutschen Umweltministerin und der Bundesregierung unterstützt werden.
Die Klimakonferenz in Paris hat einstimmig beschlossen, die fossilen Brennstoffe in der zweiten Jahrhunderthälfte abzuschaffen. Aus diesen Worten müssen Taten folgen. Angesichts der Rüge der EU wegen der Überschreitung der Stickoxid-Grenzwerte in vielen deutschen Städten, dem Abgas-Skandal bei Volkswagen und insbesondere des gegenwärtig niedrigen Dieselpreises von unter einem Euro, - 2012 lag er noch bei 1,49 Euro - ist die Anpassung der Steuersätze von Diesel und Benzin aus umwelt- und gesundheitspolitischen Gründen dringend geboten. Es wäre auch eine Bestätigung der deutsch-französischen Freundschaft im Sinne des Klimagipfels von Paris."