Lücke im Berliner Mauerradweg wird geschlossen: Freie Fahrt für Radler im Park Sacro

30. Mai 2014 zur Übersicht

Artikel erschienen in der "Märksichen allgemeinen Zeitung" vom 20.05.2014

Lückenschluss beim Berliner Mauerradweg: Das Radfahren auf dem einstigen Kolonnenweg der DDR-Grenzer und heutigem Uferweg im Schlosspark Sacrow ist nun offiziell erlaubt. In diesem Sinne ist die Anlagenverordnung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) am 12. Mai 2014 ergänzt worden.

Sacrow. Die von SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh unterzeichnete Änderung wurde jetzt im Amtsblatt Nr. 7 der Landeshauptstadt veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Ausnahme von der Regel, dass Radeln in den Schlossparks nicht gestattet ist. Festgelegt wurde, dass "das Fahrradfahren und Mitführen eines Fahrrades ausschließlich auf dem Uferweg zwischen dem Fährtor und dem Forsttor beim Königswald" in Sacrow erlaubt ist. Ansonsten kann der Park nur über die Krampnitzer und die Fährstraße umrundet werden. Laut SPSG-Sprecher Frank Kallensee bleiben die für Pedaleure in den anderen Stiftungsgärten geltenden Regeln davon unberührt.

Uwe Fröhlich, Sprecher des Kreisverbands der Potsdamer Grünen, freut sich: Eine lange bestehende Forderung seiner Partei werde "nun endlich Realität", sagte er gestern. Das Radeln entlang des Berliner Mauerradweges durch den Park Sacrow zur Heilandskirche ist nun möglich. "Das ist ein sehr guter Tag für den Fahrradtourismus", so Fröhlich. Damit seien die gemeinsamen Bemühungen von Michael Cramer, Mitglied des Europäischen Parlaments und Initiator des Mauerradweges, der Stadtfraktion von Bündnis 90/Die Grünen und des Beigeordneten Matthias Klipp vorangekommen. Am 21. Juni will man bei den "Mauerstreifzügen" diese Strecke befahren.

Anlässlich des 25. Jahrestages des Mauerfalls wird die Stiftung laut Kallensee vom 25. Juli an in der temporären Open-Air-Tafelausstellung "Garten, Grenze, Garten" an die teilungsbedingten Zerstörungen erinnern. Ab 1961 waren Sperranlagen mit der 3,60 Meter hohen Mauer, asphaltierten Kolonnenstraßen, Wachtürmen und Zäunen errichtet worden ? auch im Park Babelsberg und im Neuen Garten. Vor allem der Vergleich der meist um 1989 entstandenen Schwarz-Weiß-Fotos von verwüsteten Parkarealen mit den nach der Wiederherstellung gemachten Aufnahmen zeigt deutlich, welche Leistung die Gartendenkmalpflege vollbracht hat, sagte er.

Von Carola Hein

 

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