Gedenkveranstaltung und Bürgerfest zum 25. Mauerfall-Jubiläum

15. November 2014 zur Übersicht

"Ohne Vergangenheit keine Zukunft" am 15. November 2014 in Teltow-Fläming mit Blankenfelde-Mahlow & Tempelhof-Schöneberg

Der Landkreis Teltow-Fläming, der Berliner Stadtbezirk Tempelhof-Schöneberg und die Gemeinde Blankenfelde-Mahlow gedachten gemeinsam mit rund 300 Bürgerinnen und Bürgern des Mauerfalls vor 25 Jahren. Lesen Sie hier eine Zusammenfassung der Veranstaltung von Wolfgang Huth, Gemeinde Blankenfelde-Mahlow:

„Nur wer seine Vergangenheit kennt, hat auch eine Zukunft“

Etwa 300 Leute trafen sich am Samstag, 15. November, in unmittelbarer Nähe des Denkmals zum Gedenken an den Mauerfall vor 25 Jahren. Neben der Landrätin Kornelia Wehlan, der Bezirksbürgermeisterin von Berlin Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, und dem Bürgermeister der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, Ortwin Baier, waren viele  Kreistagsabgeordnete und Gemeindevertreter anwesend. Auch Mitglieder des Bundestages und der Europaparlamentarier Michael Cramer, Initiator des Berliner Mauerwegs, waren zu Gast.

Aus Berlin-Lichtenrade startete ein Kiezspaziergang vom S-Bahnhof Lichtenrade entlang des Berliner Mauerwegs in Richtung Mauerfall-Denkmal. Zeitgleich fand ein Naturspaziergang mit dem Thema „Grünstreifen statt Grenzstreifen – lebendige Landschaft im einstigen Todesstreifen“ statt. Gemeinsam traf man sich an der Erinnerungs-Stele von Herbert Kiebler und erinnerte an die Opfer der Mauer. Exemplarisch für 138 Mauertote gab Harald Fiss, Ehrenvorsitzender des Fördervereins Erinnerungsstätte Notaufnahmelager Marienfelde e. V., Einblicke in das Leben des Mahlower Maueropfers Herbert Kiebler, der bei der Grenzüberquerung erschossen und dessen Tod von Staatsicherheit, Behörden und Gerichten auf groteske Weise zum Selbstmord verzerrt wurde. Nach einer Gedenkminute wurden Kränze an der Stele niedergelegt.

Von der Erinnerungs-Stele bis zum kleinen Bürgerfest war es dann nur noch ein kurzer Fußweg. Hier trafen die Teilnehmer der beiden Spaziergänge auf weitere Interessierte.

Ortwin Baier, Bürgermeister der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow, begrüßte die Anwesenden in einer sehr persönlichen Rede. Ausgehend von seinen eigenen Erfahrungen zur Wiedervereinigung, gab er einen kurzen Abriss zur Entwicklung der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow nach 1989: „Mit Fall der Mauer nahm die Entwicklung unserer Gemeinde rasant an Fahrt auf. Tausende neue Bürger zogen zu, neue Wohnsiedlungen entstanden, hunderte neue Einfamilienhäuser wurden errichtet, die S-Bahnlinie wiederbelebt.“

Landrätin Kornelia Wehlan appellierte an die Anwesenden, die Grenzen in den Köpfen zu öffnen, zu überwinden und zu durchdringen, damit ein freundschaftliches und partnerschaftliches Zusammenleben möglich ist.

Die Bezirksbürgermeisterin von Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler, wies in Ihrer Rede auf die gute Zusammenarbeit des südlichen Berliner Bezirks, des Landkreises Teltow-Fläming und der Gemeinde Blankenfelde-Mahlow bei der Planung und Umsetzung der Gedenkveranstaltung hin und freut sich auf weitere Projekte mit dem Landkreis und der direkten Nachbargemeinde Blankenfelde-Mahlow, um noch weiter „zusammenzurücken“.

Nun hatten Berliner und Brandenburger Zeit ins Gespräch zu kommen. Bei Kaffee und Kuchen bzw. Glühwein und Erbsensuppe berichteten Menschen unterschiedlicher Herkunft und Generation von ihren Erlebnissen rund um den Mauerfall. Auch die Bildhauerin Kerstin Becker, die das Mauerdenkmal an der B96 zum 20. Jahrestag des Mauerfalls entwarf, war vor Ort und erläuterte ihre Herangehensweise an das Kunstwerk.

Musikalisch wurde die Veranstaltung durch die Trompetengruppe „Blechschaden“ von der Kreismusikschule Teltow-Fläming, dem Chor „Klangkörper“ aus Berlin-Schöneberg und der Blankenfelder Band „Chaplin’s Barbet“, die die Zuhörer mit gefühlvollem Akustik-Rock begeisterte, untermalt.

Allen Teilnehmern und Beteiligten sei an dieser Stelle nochmals für den reibungslosen Ablauf, sowie für den aufopferungsvollen Einsatz rund um die Planung, Organisation und Durchführung der Gedenkveranstaltung gedankt.

Original