Flüchtlinge im Euro-Tunnel: "Nationale Abschottung ist kurzsichtig"

21. Oktober 2015 zur Übersicht

Beitrag/Interview auf/mit "Bayern 2" am 21.10.2015

Noch immer versuchen Flüchtlinge durch den Euro-Tunnel nach Großbritannien zu gelangen. Für 20 von ihnen endete das Unterfangen tödlich. Ein dreiteiliger Zaun soll eine Flucht nun verhindern. In der Bayern2 radioWelt fühlt sich der Europaabgeordnete Michael Cramer an die Berliner Mauer erinnert.Nach dem Besuch des Eurotunnel-Eingangs bei Calais in Frankreich hat der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im EU-Parlament, Michael Cramer erneut eine europäische Lösung in der Flüchtlingskrise gefordert. Nationale Abschottung durch Zäune wie etwa durch Großbritannien am Eurotunnel sei kurzsichtig, so Cramer. In der Bayern 2 radioWelt sagte Cramer angesichts neu errichteter Zäune

"Die Briten wollen, dass nicht erst auf ihrem Territorium niemand mehr durchkommt, sondern dass das vorher in Frankreich passiert…jetzt kommt keiner mehr durch, und das britische Problem ist ein französisches."

Michael Cramer, MdEP

Mit Blick auf die ablehnende Politik vor allem der osteuropäischen Staaten sagte Cramer, man brauche europäische Solidarität, denn "niemand kann sicher sein, ober er nicht zukünftig auch (von einem Flüchtlingsstrom) betroffen ist."

"Es ist ein Armutszeugnis der europäischen Union, dass sich die Mitgliedstaaten nicht darauf verständigen konnte, die Flüchtlinge so zu verteilen, dass sie eine Perspektive haben"

Michael Cramer, MdEP

Quelle

Stand: 21.10.2015