Von Catherine Braumeister
Radeln in Finnland - ein echter Geheimtipp
Finnland, das ruhige Land zwischen Russland, Schweden und Norwegen, ist ein absolutes Paradies für Fahrradfahrer. Doch bisher wissen nur wenige Radler wie schön dieses wenig beachtete Land im Norden Europas ist. Denn viele Radurlauber zieht es eher zu den Mainstreamzielen wie Mallorca, Teneriffa und Co. So bleibt der Zauber Finnlands für viele verborgen. Ein Jammer, denn gerade hier finden naturverbundene Fahrradfahrer wonach sie suchen: wenig Menschen, unendliche Weite und jede Menge unberührte Natur.
Wie sieht Finnlands Natur aus?
Finnland ist kein besonders bergiges Land. Schweißtreibende Bergketten, die bedrohlich in den Himmel ragen sucht man hier vergebens. Man findet hier etwas ganz anderes: Einen besonderen Zauber, der von Stille, unzähligen Seen, duftenden Tannenwäldern und idyllischen Schäreninseln geprägt ist. Hier und da erstrecken sich goldene Strohfelder und ab und an grüßen gemütliche Holzhäuschen in hellen und bunten Farben. Eine Landschaft zum Verlieben, die vor allem durch wenig besiedelte Fläche und jede Menge Ruhe punktet.
Der Iron Curtain Trail
Wer Natur mit Geschichte vereinen will, kann in Finnland den berühmten Iron Curtain Trail (ICT) entlang radeln. Der rund 1600 Kilometer lange Weg führt an der russischen Grenze entlang und dient als eindrucksvolle Geschichtsstunde zum Thema Kalter Krieg und Sowjetunion. Viele Teile dieser Strecke sind sehr entlegen und es kann schwierig werden, Restaurants und Schlafmöglichkeiten zu finden. Allerdings bietet der ICT damit auch die optimale Möglichkeit Finnlands weitläufige Natur richtig kennenzulernen. Wer will kann den Iron Curtain Trail übrigens bis nach Bulgarien fahren.
Wichtige Info: Die Strecke ist nicht autofrei.
Der Archipelago Trail
Eine der schönsten Arten Finnland mit dem Fahrrad zu erkunden ist auf dem Archipelago Trail. Dieser traumhafte Weg führt durch die wunderschönen Schärengärten an Finnlands Westküste. Hier radelt man durch eine märchenhafte Kulisse mit unzähligen Inseln und Schären.
Beim Archipelago Trail handelt es sich übrigens nicht um einen klassischen Fahrradweg der A und B verbindet, sondern um eine Vernetzung vieler verschiedener Wege. Fähren helfen beim Verbinden der einzelnen Strecken. Insgesamt warten hier 160 bis 190 Kilometer befestigte Straße darauf, von Radlern erkundet zu werden.
Wichtig: Auch hier teilt man sich die Straße mit Autos.
Jedermannsrecht in Finnland
Das Jedermannsrecht kennt man vor allem aus Norwegen und Schweden. Aber auch in Finnland dürfen Outdoorfans von diesem Gesetz Gebrauch machen. Aber was genau ist das Jedermannsrecht? Das Gesetz mit dem lustigen Namen erlaubt das Zelten in der freien Natur. Man ist also nicht auf einen Campingplatz angewiesen und kann die Ruhe der Natur ohne das Beisein anderer Camper genießen. Wer nach einem langen Tag im Sattel also immer noch nicht genug von der Natur hat, kann das Hotel skippen und es sich unter freiem Sternenhimmel mit Zelt gemütlich machen.
Finnland hat eine Helmplicht
Schon gewusst? In Finnland besteht für jeden Fahrradfahrer Helmpflicht! Also, beim Kofferpacken auf keinen Fall den Helm vergessen. Den sollte man natürlich auch beim Fahren auf deutschen Straßen dabei haben, denn Helmpflicht hin oder her – beim Radeln gehört ein Helm auf den Kopf.
Die beste Jahreszeit für einen Fahrradurlaub in Finnland
Am besten eignet sich die Zeit zwischen Mai und Juli um einen Fahrradurlaub in Finnland zu machen. Denn während der Herbst- und Wintermonate sind die Tage in Finnland kurz und es ist auf den Straßen nicht lange hell. Auch kalte Temperaturen, Eis und Schnee sorgen während Herbst und Winter für ungünstige Radelbedingungen. Damit ist Finnland der optimale Kandidat für einen Sommerurlaub! Also nichts wie ran an die Urlaubsplanung für nächstes Jahr.