Fahrradmitnahme in neuen Fernverkehrszügen ICx

11. Mai 2011 zur Übersicht

ICx bringt Durchbruch bei Fahrradmitnahme

Die am 9. Mai 2011 von der Deutschen Bahn bei Siemens bestellten Fernverkehrszüge der nächsten Generation, die so genannten 'ICx', sollen nach Aussagen der Deutschen Bahn über spezielle Mehrzweckabteile zur Mitnahme von Fahrrädern, Kinderwägen und Rollstühlen verfügen. Dazu erklärt Michael Cramer, verkehrspolitischer Sprecher der Grünen/EFA im Europäischen Parlament:

"Die Entscheidung der Deutschen Bahn, die Fahrradmitnahme zukünftig im ICx zu ermöglichen, ist ein entscheidender Schritt für die Stärkung des nachhaltigen Verkehrs in der EU. Denn nur wenn die beiden umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Fahrrad leicht kombinierbar sind, werden sie attraktiver. Deshalb ist die Fahrradmitnahme zugleich ein Gewinn für die Fahrgäste, die Umwelt und nicht zuletzt für die Deutsche Bahn.

Die ab 2016 schrittweise einzuführenden ICx-Züge werden jeweils über ein Multifunktionsabteil verfügen, das Reisenden im Rollstuhl, Eltern mit Kinderwagen sowie 8 Fahrrädern ausreichend Platz bietet. Zudem wird eine am Abteil angebrachte automatische Hubrampe den barrierefreien Zugang zum Abteil und das schnelle und einfache Verladen der Fahrräder und Kinderwagen ermöglichen.

Mit der Entscheidung der Deutschen Bahn ist die europaweite Fahrradmitnahme in allen Zügen einen großen Schritt vorangekommen. Denn nach der Entscheidung des Europäischen Parlaments über die Fahrgastrechte, in der die Fahrradmitnahme in allen Zügen verankert wurde, konnte man im Eurostar von Paris nach London und auch im TGV von Stuttgart nach Paris das Fahrrad mitnehmen. Der neue Thalys von Paris über Brüssel nach Köln hat ebenfalls ein Fahrradabteil, die alten Thalyszüge werden nachgerrüstet.

Nach dem Beschluss des Europäischen Parlaments hatten sich auch Bundestag und Bundesrat für die Fahrradmitnahme im ICE ausgesprochen. Mit der Entscheidung der DB AG für den ICx ist die Hoffnung berechtigt, dass die Fahrradmitnahme in allen Zügen der EU bald eine Selbstverständlichkeit ist."