Druck auf EU-Kommission steigt

27. Mai 2017 zur Übersicht

Artikel erschienen in "Verkehrsrundschau" am 27.05.2017

Das Europäische Parlament verlangt vom Exekutivorgan der EU, endlich die angekündigten Verbesserungen im Straßengüterverkehr anzustoßen.

Das Europäische Parlament hat die EU-Kommission dazu aufgefordert, dringend benötigte Verbesserungen für den Straßengütertransport anzustoßen. Eine entsprechende 52 Punkte umfassende Entschließung nahmen die Europa-Abgeordneten vergangene Woche mit breiter Mehrheit an. Die Entschließung ist rechtlich nicht bindend, wird aber der EU-Kommission übermittelt. Diese will in rund zwei Wochen die lang erwarteten Initiativen zur Verbesserung des Straßengüterverkehrs in der EU veröffentlichen. Kampf gegen Sozialbetrug und -dumping, Vereinheitlichung der Regeln und bessere Durchsetzung der bestehenden Vorschriften sind Kernforderungen der Entschließung. So fordern die EU-Abgeordneten ein gezieltes Vorgehen gegen Scheinniederlassungen und Briefkastenfirmen. Sanktionen dagegen sollten hart und in allen EU-Mitgliedsländern gleich sein, um eine abschreckende Wirkung zu erzielen. Kontrollen müssten ebenfalls europaweit nach einheitlichen Kriterien durchgeführt werden. Die Kabotage-Regeln sollten vereinfacht, ganz klar beschrieben und ihre Einhaltung besser als bisher überprüft werden.

Der Grünen-Abgeordnete Michael Cramer, bis Januar Vorsitzender des Verkehrsausschusses im EU-Parlament, begrüßte die Annahme des Textes. "Vieles läuft falsch auf Europas Straßen. Faire Unternehmen haben kaum mehr eine Chance", sagte er.