BOZEN
Es braucht nicht mehr Geld, sondern einen veränderten politischen Willen, um von der Strasse auf die umweltfreundliche Schiene überzugehen und um Projekte wie den BBT mit den erforderlichen Zulaufstrecken zu versehen, so der Präsident der EU-Verkehrskommission Michael Cramer (Grünen), der eine Delegation auf Studienreise nach Franzensfeste begleitet hat. Dort wurde heute unter anderem der BBT-Infopoint besucht. Mit dabei war auch EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann und die BBT-Veramtwortlichen.
"Das Eisenbahnnetz in Europa ist ein Flickenteppich, wir haben 30-40 Jahre versagt und wir wollen, dass Europa zusammenwächst", so Cramer. "Ein gutes Beispiel war der Gotthardtunnel, die Schweiz hat ihn gut gebaut, aber Deutschland und Italien haben ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Damit auch die Zulaufstrecken gebaut werden, braucht es mehr Druck und den machen wir als Parlamentarier", so Cramer. "Der Gotthardtunnel ist ein Beispiel, das nicht wiederholt werden darf. Diesbezüglich haben wir in Deutschland mit dem Bundesverkehrsminister gesprochen, der uns mitgeteilt hat, dass die Streckenführung nicht einmal im Design fertig ist und die Finanzierung auch nicht geklärt ist. Auch beim BBT ist noch nicht alles in Ordung, über 100 km fehlt die Streckenführung und ich verstehe nicht, dass man in 22 Jahren nicht in der Lage war die Strecken festzulegen und das Baurecht zu schaffen und deshalb habe ich meine Zweifel, dass die Zulaufstrecken dann auch fertig sein werden", so Cramer heute.